Pelz: Warum man ihn nicht mehr tragen sollte

Pelz: Warum man ihn nicht mehr tragen sollte

Egal ob der Pelzmantel von Oma, als Kragen an einer Winterjacke oder als Bommel an einer Mütze: Pelz ist in Sachen Mode vielen ein Begriff. Pelz ist jedoch mit Tierleid verbunden und das nicht zu knapp. Es gibt zwar Kunstpelz als Alternative, jedoch ist auch dieser im Regelfall nicht wirklich besser als Echtpelz. In diesem Beitrag widmen wir uns den folgenden Fragen: Welche Tiere werden eigentlich für Pelz genutzt? Wie werden sie gehalten und ist das auch artgerecht? Wie werden die Tiere getötet, um den Pelz zu gewinnen? Und warum ist Kunstpelz keine wirkliche Alternative ? Gibt es Pelz, den man bedenkenlos tragen kann? Als Fazit geben wir ein paar Tipps, auf was ihr achten müsst, wenn es um Pelzmode geht und nennen einige Quellen, wo ihr euch tiefer über das Thema Pelz informieren könnt.

Welche Tiere werden für Pelz genutzt und wie ist die Haltung?

Für die Pelzgewinnung werden hauptsächlich Nerze gezüchtet. Dies sind jedoch nicht die einzigen Tiere, deren Fell zur Verarbeitung in Kleidung dient: Die folgenden Arten werden ebenfalls für Pelz getötet:

  • Marder
  • Waschbären
  • Wiesel
  • Eichhörnchen
  • Schafe
  • Luchse
  • Robben
  • Kojoten
  • Bisamratten
  • Zobeln
  • Haustiere wie Hunde, Katzen, Hamster und Kaninchen

Die Tiere werden oftmals unter sehr schlechten Bedingungen gehalten, die keinesfalls artgerecht sind. Sie sind in kleine Metallkäfige eingesperrt, wo sie sich kaum bewegen und noch nichtmal richtig hinlegen können. Oftmals erkranken Tiere an verschiedensten Krankheiten, da die Hygienebedingungen auch schlecht sind. Die Tiere werden ihr Leben lang gequält.

Wie werden die Tiere getötet, um den Pelz zu gewinnen?

Zunächst mal muss man wissen, das 50% des Pelzes auf der Welt in Europa produziert wird und sogar bis zu 85% der aus Nerzfell gefertigten Pelze aus Europa stammt. Jetzt könnte man zu dem Schluss kommen: Wenn die Haltungsbedinungen schon so schlimm sind wie bei der Massentierhaltung, dann sollte das Sterben immerhin schmerzfrei und ohne Tierleid von Statten gehen, oder? Die Tiere werden aus ihren Käfigen in kleine Kammern gesetzt, wo sie dann vergast werden. Doch das ist für ein Tier wie den Nerz eine große Qual, da sie lange die Luft anhalten können. Die Tiere, die das vergasen überleben, werden aber noch härter bestraft. Sie werden gepackt und ihnen wird mit einem Knüppel der Schädel eingeschlagen oder sie werden gegen eine Wand geschlagen, als wären sie Objekte.

Warum Kunstpelz meist keine Alternative darstellt.

Stellt Kunstpelz eine Alternative zum natürlichen Pelz dar? Zur Herstellung von synthetischem Pelz muss ja schließlich kein Tier leiden und sterben, das ist doch was Gutes. Außerdem kann man ja auch am Preis sehen, ob Pelz künstlich oder echt ist, echter Pelz ist doch sicher viel teurer?

Doch leider hat auch Kunstpelz einige Schattenseiten: Kunstpelz ist viel schädlicher für die Umwelt als der Natürliche, da bei der Produktion mehr Chemikalien zum Einsatz kommen. Außerdem ist Naturpelz zu produzieren – entgegen der Annahme – günstiger als Kunstpelz. Durch die industrielle Handhabung der Tiere ist echter Pelz mittlerweile sehr kostengünstig geworden. Ein großes Problem ist zudem, dass teilweise Echtpelz dort Verwendung findet, wo mit Kunstpelz geworben wird. Das heißt für die Kunden, sie kaufen ein Produkt, wo „Kunst“ draufsteht – aber Tierqual hinter steckt. Organisationen wie PETA und die Welttierschutzgesellschaft (WTG) haben Kriterien entwickelt, mit denen man die Echtheit des Pelzes prüfen kann. Jedoch sind die meisten Kunstpelze so gut produziert, dass sie echten Pelz in vielen Fällen täuschend echt imitieren.

Was sollte man tun?

Die konsequenteste Antwort ist natürlich, man sollte keinen Pelz mehr kaufen, denn damit unterstützt man Tierleid. An manchen öffentlichen Orten gibt es sogar ein Pelzverbot. Die Idee dahinter ist, den Pelzhandel weniger lukrativ zu machen.

Wenn jedoch ein Jäger, der einen Fuchs, ein Reh oder ein anderes Tier in freier Wildbahn schießt und aus dessen Fell Pelz herstellt ist es dann okay? Auf der einen Seite ist ein unschuldiges Tier umgekommen, auf der anderen Seite wird der Pelz auch einiges kosten und ist hochwertig produziert. Da die Herkunft des Pelzes jedoch in den seltesten Fällen zuverlässig nachgewiesen werden kann, ist es das Beste, den Trend des Pelztragens nicht zu unterstützen. Wem ein Kleidungsstück mit Pelz dennoch gut gefällt, sollte es sich beim Kauf dreimal überlegen: Erstens, ob die Mode wirklich so unwiderstehlich ist, zweitens, ob es nachweislich Kunst- oder Echtpelz ist und drittens, ob es sich, auch wenn es als Kunstpelz deklariert ist, vielleicht doch um Echtpelz handelt.

Wir bedanken uns bei Tierschützern und Organisationen, die uns durch investigative Recherche diese Informationen bereitstellen. Weiterführende Informationen sind unter den folgenden Links zu finden.

Quellen und Nachweise



Weitere Beiträge

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem * markiert.

Neueste Beiträge

Top-Autoren

Meistkommentiert

Vorgestellte Videos