Milch und das Problem der Massenproduktion

Milch und das Problem der Massenproduktion

Milch ist bei den Deutschen sehr beliebt. Egal ob im morgendlichen Kaffee, Müsli, Kakao oder in anderen Lebensmitteln wie Käse ist Milch ein fester Bestandteil. Auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln ist Kuhmilch als Zutat enthalten. Die Kuhmilch ist die am weitesten verbreitete Milch. Aber brauchen wir Milch wirklich? Was gibt es für Alternativen? Diese und weitere Fragen werde ich in diesem Artikel beantworten. Wichtig hierbei ist zu wissen, dass hier lediglich die massenhafte Produktion kritisiert wird und Milch nicht generell als schlecht abgestempelt wird. Dieser Artikel dient lediglich dazu, mögliche Alternativen zu zeigen.

Die Fakten

Kommen wir aber erstmal zu ein paar allgemeinen Fakten. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, welches nach Beendigung der Stillzeit noch Milch verträgt. Diese Fähigkeit hat sich vermutlich vor knapp 3000 Jahren entwickelt. Jedoch können die Menschen auch ohne Kuhmilch sehr gut überleben, da sie entgegen der Werbebotschaften nicht notwendig ist, um alle Nährstoffe für den Körper zu erhalten. Dies wird damit untermauert, dass 75 % der Menschen auf der ganzen Welt Laktose nicht vertragen. Laktose ist ein natürlicher Bestandteil von Milch, der nur mit großem industriellen Aufwand aus Milchprodukten entfernt werden kann. Bei Milch kommt es unter anderem auf die Menge an ob es gesund oder ungesund ist. Was für Babys gut ist, kann bei Älteren sogar schädlich sein. Es ist also wie bei vielen Konsumgütern: Die Dosis entscheidet über das Gift.

Was passiert bei der Milchproduktion?

Zunächst muss man wissen, dass Kühe nicht ständig Milch produzieren. Sie sind also keine Maschinen, die 24 Stunden 7 Tage die Woche laufen. Bei Kühen ist es wie bei Menschen und allen Säugetieren, dass weibliche Kühe erst Milch geben, nachdem sie ein Kalb geboren haben. Daraus ergibt sich auch ein großes Problem in der industriellen Milchproduktion. Die Kühe werden immer wieder geschwängert, um die Milchproduktion hoch zu halten. Kaum sind die Kälber geboren, werden sie innerhalb von kurzer Zeit von ihren Müttern getrennt. Die männlichen Bullenkälber werden dann meist schon jung getötet. Nur manche werden gezüchtet und zur Schwängerung der Kühe eingesetzt. Die weiblichen Kälbchen werden auch zur Produktion von Fleisch oder dann zur weiteren Milchproduktion genutzt.

Wie in der Massentierhaltung üblich, werden die Kühe eng auf eng gehalten, was zu einer schnellen Verbreitung von Krankheiten führen kann. Deshalb wird den Tieren Antibiotika verabreicht, Rückstände davon gelangen auch in die Milch. Durch den Milchkonsum nehmen also auch Menschen das Antibiotika auf und auf Dauer wird der menschliche Körper dagegen resistent. Im tatsächlichen Krankheitsfall wirken die Medikamente dann nicht mehr.

Für die Kühe ist die enge Haltung und auch der Vorgang des Melkens sehr schmerzhaft. Dabei stehen sie täglich unter Stress und geben die Stresshormone auch an die Milch ab. Herkömmliche Kuhmilch ist außerdem umweltschädlich, da das Futter oft weit her von anderen Kontinenten in die Betriebe geliefert wird und auch der Anbau des Futters viel Wasser kostet. Nicht selten wird für den Futteranbau sogar Regenwald gerodet. Hierzulande sind andererseits der viele Dung und das Metangas, das Rinder ausscheiden eine Umweltbelastung.

Doch was für Alternativen gibt es zur Kuhmilch?

Es gibt mittlerweile viele pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch. Alle sind zwar ein wenig teurer als die subventionierte, herkömmliche Milch, jedoch sind sie auch deutlich umweltschonender als Kuhmilch. Ein weiterer Vorteil der Milchalternativen ist, dass sie komplett ohne Tierleid produziert werden können. Doch viele Menschen sind an den Geschmack der pflanzlichen Milch noch nicht gewöhnt oder finden sie nicht wirklich lecker. Der einzige Tipp den man hier geben kann ist, die verschiedenen Sorten auszuprobieren. Die Vielfalt pflanzlicher Milchalternativen im Supermarkt nimmt derzeit stark zu und auf kurz oder lang wird es etwas geben, was einem schmeckt. Möchte man definitiv nicht auf Kuhmilch verzichten, dann ist Bio-Milch vom Bauernhof eine zumindest nachhaltigere Option, denn die ökologische Milcherzeugung ist mit weniger Tierleid verbunden.

Was kann man abschließend sagen? Am besten für Tiere, Menschen und Umwelt ist es, die pflanzlichen Alternativen zu wählen. Der Fortschritt in der Lebensmittelindustrie bietet eine immer größer werdende Auswahl. Wer dennoch nicht auf Kuhmilch verzichten möchte, sollte sich nur bewusst werden, was bei der Produktion passiert und welche Auswirkungen der Milchkonsum auch auf die eigene Gesundheit haben kann. Auch sollte man die Produktionsumstände hinterfragen und nicht einfach hinnehmen. Des Weiteren sollte man sich weitere Informationen über die Herkunft von Nahrungsmitteln aneignen und sich für Tierrechte einsetzen, ohne dass man gänzlich auf den Genuss von Milchprodukten verzichten muss.

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